Der Bili-Zug – was ist das überhaupt?
Im Bili-Zug werden verstärkter Französisch-Unterricht angeboten und die gesellschafts-wissenschaftlichen Fächer Erdkunde, Sozialkunde und Geschichte je nach Klassenstufe auf Französisch unterrichtet, was im Idealfall zum Erwerb des deutschen und des französischen Abiturs führt. Von der Wortbedeutung ausgehend erwerben die Schülerinnen und Schüler also eine möglichst hohe Kompetenz in der französischen Sprache.
Dabei fördert unser bilingualer Zug zunächst die Kompetenzen in der französischen Sprache und damit einhergehend auch die fachspezifischen Kompetenzen der bilingual unterrichteten Fächer. Dies geschieht ganz behutsam und der Altersstufe methodisch-didaktisch angemessen.
In Klasse 5 und 6 wird eine zusätzliche Stunde Französisch-Unterricht zur spielerischen Vertiefung und zum Ausbau der Sprachkompetenz erteilt und mit Beginn des bilingualen Zweiges ab Klasse 7 werden die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer schrittweise zunehmend in Französisch unterrichtet.
Besonders motivierend sind hierbei auch die regelmäßigen Besuche bei unseren frankophonen Nachbarn in der deutsch-französischen Grenzregion, die Intensivlernphasen und die Austauschmaßnahmen mit unseren Partnerschulen in Civray und Nancy.
Mit Eintritt in die Oberstufe besteht die Möglichkeit, in den AbiBac-Zug umzusteigen.
Schülerinnen und Schüler können Angebote der Kultusministerien wahrnehmen. Hierzu zählen z.B. z.B. die Teilnahme am deutsch-französischen Jugendparlamenthaben oder an deutsch-französischen Kongressen/Kolloquien.
Das Illtal-Gymnasium ist eines von nur vier Gymnasium im Saarland, an dem Schülerinnen und Schüler in Verbindung mit dem deutschen Abitur das französische Baccalauréat, das sogenannte AbiBac, erwerben können. Bundesweit bieten 80 Schulen diesen Abschluss an.
Die Schülerinnen und Schüler, die dieses Angebot wahrnehmen, werden über ihre gesamte Schullaufbahn hinweg durch regelmäßige Informationsveranstaltungen und individuelle Beratung unterstützt.
Wer kann den Bili-Zug besuchen?
Grundsätzlich können alle Kinder, die sich für das Gymnasium eignen, den Bili-Zug besuchen. Spezielle Vorkenntnisse der französischen Sprache sind also nicht erforderlich. Selbstverständlich können auch frankophone Kinder von diesem Angebot Gebrauch machen.
Bili ist doch schwerer, oder?
Der Unterricht im bilingualen Zug verlagert die Akzente im Vergleich zum deutschsprachigen Sachfachunterricht: er ist stärker sprachlich orientiert, entspricht aber in allen Fächern dem des auf Deutsch unterrichteten Fachunterrichts. So greift er in Erdkunde Raumbeispiele aus dem frankophonen Raum auf und setzt bei politischen Themen und der Geschichte französische Schwerpunkte. Die Schülerinnen und Schüler nehmen diesen Unterschied kaum wahr.
Was, wenn Bili doch nicht das Richtige ist?
Schülerinnen und Schüler können später aus dem bilingualen Zug ohne Nachteile aussteigen, wir beraten Sie dann. Es gibt auch zwei planmäßige Umsteigepunkte: nach Klassenstufe 6 in den Bili-Zug und mit Eintritt in die Oberstufe in den AbiBac-Zug.
Sollte Ihr Kind den Zug dennoch verlassen wollen, steigt es immer mit mehr Kompetenzen (sprachlich, interkulturell und fachspezifisch) aus. Die Zielgleichheit mit dem entsprechenden auf Deutsch unterrichteten Fach ist gewährleistet
Welche Vorteile bietet der Bili-Zug?
Der Bili- bzw. AbiBac-Zug bietet zusätzliche formale Qualifikationen, aber auch größere Möglichkeiten im Berufsleben:
Auf jedem Zeugnis wird der Besuch des Unterrichts bescheinigt,
nach Klasse 9 (bzw. 10) erhalten die Bili-Schülerinnen und -Schüler ein Zertifikat über den Besuch des bilingualen Zuges. Krönender Abschluss ist der Erwerb des französischen Abiturs zusammen mit dem deutschen Abitur.
Frankreich ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner, sehr gute Kenntnisse der französischen Sprache und Kultur sind daher von großem Vorteil.
Gerade in einer zusammenwachsenden Großregion mit immer mehr grenzüberschreitenden Ausbildungs- und Studiengängen sowie Arbeitsangeboten bietet das Französische ein großes „plus“ in beruflicher Hinsicht. Hier arbeiten wir mit den Hochschulen und Arbeitsämtern dies- und jenseits der Grenze zusammen, wie z.B. dem DFHI.
Englisch lernen i.d.R. alle Kinder, das zweite Standbein Französisch hebt sie positiv von den übrigen Schulabgängerinnen und -abgängern ab.
Bilinguale Schülerinnen und Schüler haben mit Hilfe des Französischen leichteren Zugang zu anderen romanischen Sprachen, wie z.B. Spanisch und Latein.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln durch die regelmäßigen binationalen Begegnungen eine größere Offenheit gegenüber anderen Kulturen und Mentalitäten.
Der Blick durch die französische Brille macht ihren Horizont weiter und sie toleranter und weltoffener.
Wir freuen uns darauf, Ihre Kinder im Bili-Zug begrüßen zu dürfen!
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Rechtsgrundlage
Zusatzunterricht Französisch (Jahrgangsstufen 5 bis 6) und bilingualer Zug (Jahrgangsstufen 7 bis 9):
Verordnung – Schulordnung über Gymnasien mit bilingualem Zug vom 6. Juli 1999 in der aktuell gültigen Fassung.AbiBac-Zug (Jahrgangsstufen 10 bis 12):
Erlass über den Schulversuch „Gleichzeitiger Erwerb der deutschen Allgemeinen Hochschulreife und des französischen Baccalauréat“ an saarländischen Gymnasien vom 02.07.2019.