Wie sauber ist die Ill? (Teil 2 von 2) – Ergebnisse der Gewässerexkursion des Bio-Kurses Schäfer

Koordinaten: 49°22’41.6″N 7°03’09.7″E

Im Folgenden finden sich unsere Analyseergebnisse der Gewässerexkursion der Ill vom 14. Juni 2019. Die Daten werden in Form von Tabellen dargestellt, wobei einzelne Punkte genauer erläutert werden, um beispielsweise auf das Zustandekommen der Messdaten hinzuweisen. In der jeweils rechten Spalte ist die, sich aus dem jeweiligen untersuchten Merkmal ergebende Klassen der Gewässergüte, die am Ende in eine Gesamteinordnung eingehen. Insgesamt gibt es die Gewässergüteklassen (GK) I; I-II; II; II-III; III; III-IV; IV, die in aufsteigender Reihenfolge eine Verschlechterung des Gewässerzustandes zeigen.

Merkmal Messergebnis GK Geruch Geruch vorhanden, nicht unangenehm II Farbe Leicht getrübt II pH-Wert 7,5 – 8 I Fließgeschwindigkeit-Variation Wenig abwechslungsreich – Fließgeschwindigkeit Ca. 0,6 m/s → mittel – Tiefen- und Breiten-Variation Wenig abwechslungsreich –

Geruch, Farbe und pH-Wert können direkt einer Güteklasse zugeordnet werden. Daneben bestimmten wir an drei Stellen die Fließgeschwindigkeit, sowie die Tiefe und die Breite des Bachabschnitts. Insgesamt variierte die Ill an dem von uns untersuchten Stück relativ wenig. Aufgrund des fehlenden stärkeren Gefälles und der Breite von durchschnittlich 2,9 m ist die Fließgeschwindigkeit an der Stelle mit 0,6 m/s auch nur im mittleren Bereich.

Merkmal Messergebnis GK Wassertemperatur 15 °C – Max. lösliche Menge an O2 bei gemessener Temperatur 9,67 mg/l – Sauerstoffgehalt 5 mg/l – Sauerstoffsättigung 52 % II-III BSB5 4 mg/l II

Die Wassertemperatur ist für die Messungen in Bezug auf den Sauerstoff wichtig, weil damit die maximal lösliche Menge an Sauerstoff bei der entsprechenden Temperatur aus einer Tabelle abgelesen werden kann. Verglichen mit dem tatsächlichen Sauerstoffgehalt des Wassers, ergibt sich die Sauerstoffsättigung des Gewässers, die bei unserer Untersuchung bei lediglich 52% lag. Die nachträgliche Analyse des Biologischen Sauerstoffbedarfs nach fünf Tagen (BSB5) lieferte einen Wert von 4 mg*O2/l, womit dieses Merkmal noch knapp in Gewässergüteklasse II eingeteilt werden kann.

Merkmal Messergebnis GK Ammonium-Ionen 0,4 mg/l II Nitrit-Ionen 0,5 mg/l II-III Nitrat-Ionen 10 mg/l ≥ III
Phosphat-Ionen 0,25 mg/l II

Im Vergleich zu Ammonium- und Phosphat-Ionen, deren Gehalt nur leicht erhöht ist, ist der von uns gemessene Nitrat-Gehalt viel zu hoch. Im Optimalfall liegt er unter 1,0 mg/l. Ebenfalls erhöht ist der Gehalt an Nitrit-Ionen.

Aufgrund eines Missverständnisses bei der Probensammlung, wurden nur an wenigen Stellen nach Tieren für die biologische Analyse der Ill gesucht. Die Exemplare der Köcherfliegenlarven (2-mal), Eintagsfliegenlarve (1-mal) und des Flohkrebses (2-mal) geben nichtsdestotrotz Aufschluss über die Gewässergüteklasse, da sie alle Indikatoren der Klasse II-III sind.

Mittels der oben erläuterten Daten ergibt sich für die Ill am untersuchten Punkt die Gewässergüteklasse II-III mit einer Tendenz zu II. Damit ist die Ill gerade noch der besseren Hälfte der Güteklassen zuzuordnen.

Wichtig ist dabei jedoch, dass die Daten immer nur Momentaufnahmen darstellen. Schon wenige Meter weiter oder ein paar Stunden später, können die messbaren Werte komplett gegenteilig sein. Dies ist auf verschiedenste äußere Faktoren, wie zum Beispiel Tageszeit, Sonneneinstrahlung, Sedimentverteilung und Zuflüsse in das Gewässer, zurückzuführen.

Lars Johänntgen (11 EGN)

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