Die Coronakrise und die damit verbundenen Einschränkungen stellen uns vor enorme Herausforderungen. Diese neue Situation ist durchaus auch belastend. Daher ist es wichtig, dass ihr nicht nur körperlich gesund bleibt, sondern auch psychisch. Die folgenden zehn praktischen Tipps können euch dabei helfen
- Die Situation einfach akzeptieren, so wie sie ist
Hätte, könnte, warum hilft uns gerade wenig weiter. Je schneller wir uns tatsächlich auf das einstellen, was jetzt ist, desto leichter fällt es uns, damit umzugehen. - Auf das Gewohnheitstier im Menschen vertrauen
Eine der besten menschlichen Eigenschaften ist, dass wir uns an (fast) alles gewöhnen, und irgendwann selbst in schwierigen Lagen wieder Glück empfinden können. Wir werden uns also auch an die derzeitigen Einschränkungen gewöhnen können. - Klare Vereinbarungen treffen und Erwartungen klären
Derzeit leben Menschen oft auf engem Raum zusammen und können sich kaum aus dem Weg gehen. Daher ist es wichtig, jetzt abzuklären, welches Verhalten okay ist und welches nicht, und was einem wichtig ist. - Tagesstruktur aufrechterhalten
Einfach in den Tag hineinleben und herumgammeln ist keine gute Idee. Denn so können wir relativ schnell in ein Loch kommen. Besser ist es, die oft neu gewonnene Zeit für sich gut zu strukturieren. - To-do-Liste und Freudenliste
Eine Liste der Dinge, die ich an einem Tag tun möchte, hilft mir sehr bei der Aufrechterhaltung dieser Struktur. Sinnvoll ist es aber auch, gerade in dieser Situation, sich bewusst schöne Dinge, auf die wir uns freuen, vorzunehmen. - Kontakte bewusst leben
Auch wenn wir uns gerade von anderen Menschen fernhalten sollen, so ist es dennoch wichtig, ihnen nah zu sein. Ein Anruf, eine Videokonferenz oder ein Gespräch mit ausreichend Abstand sind ganz wichtig, gerade auch für diejenigen, die in dieser schwierigen Zeit einsam sind. - Am besten täglicher Sport
Sport ist gut für den Körper und die Psyche. Ein ausgedehnter Spaziergang, eine Radtour sind uneingeschränkt zu empfehlen und laden den Akku wieder auf. - Das machen, wofür sonst nie Zeit war
Es gibt viele Dinge, die wir einfach nicht gemacht haben, weil ja stets so viel zu tun war. „Keine Zeit“ ist aber jetzt bei vielen keine Ausrede mehr. Jetzt bewusst auch größere Dinge anzugehen, für die vorher keine Zeit war, hilft, der Coronakrise einen Sinn zu geben. - Bewusster Stolz auf das am Tag Erreichte
Wir sollten uns jeden Tag ganz bewusst vor Augen führen, was wir an diesem Tag geschafft haben. Das hilft uns, zumindest ein Stück weit die Kontrolle über die Situation zurückzugewinnen. - Das Licht am Ende des Tunnels selbst erdenken
Es macht ganz viel Sinn, darüber nachzudenken, was wir nach der Krise anders machen und wer wir selbst dann sein wollen. Denn jetzt ist Zeit für Muße, zum Innehalten und Reflektieren. Wenn wir für uns klar haben, wie wir nach der Krise leben wollen, so haben wir etwas, worauf wir uns freuen können.
Der Autor Dr. Moritz Kirchner ist Doktor der Politikwissenschaft und Diplom-Psychologe. Er arbeitet als Verhaltens- und Kommunikationstrainer und Redenschreiber. Außerdem war er Deutscher Vizemeister im Debattieren 2015, Halbfinalist bei der Debattierweltmeisterschaft 2014 (Kategorie: English as a foreign language) und Vizemeister 2018 im Science Slam. Im Herbst 2018 hat er die Mitglieder der Schülervertretung des IGI beim SV-Wochenende in Rhetorik und sachlicher Diskussion gecoacht.
Die Tipps, wie ihr mit der Coronakrise – aber auch jeder anderen Krise – gut umgehen könnt, hat Moritz so extra für uns am IGI formuliert. Dafür einen ganz herzlichen Dank! Grundlage war ein längerer Artikel für Erwachsene zum Thema, den ihr auf der Webseite https://moritz-kirchner.de lesen könnt – vielleicht ist das ja auch für eure Eltern oder Großeltern interessant.