Nach viel zu langer Pause fand vergangenen Freitag, am 14.07., endlich wieder ein Theaterabend am Illtal-Gymnasium statt. Vor einer voll besetzten Aula durften die SchülerInnen zeigen, was sie zuvor monatelang geprobt hatten. Eröffnet wurde das Programm von Chor und Schulband unter der Leitung von Susanne Schmitz und Sebastian Kohl. Mit ihren beiden Songs „MfG“ und „Komet“ schafften sie es mühelos das Publikum mitzureißen und lieferten eine tolle Show. Der Hauptteil des Abends bestand dann aus dem Theaterstück „Ach wie gut, dass niemand weiß“ von Marie Schwarz, aufgeführt von der Theater-AG. Es handelt sich dabei in erster Linie um ein Märchen, aber zwischen den Zeilen versteckt sich durchaus die ein oder andere Kritik an unserer modernen Gesellschaft, die sich so sehr um Digitalisierung bemüht, dass dabei manche anderen Werte auf der Strecke bleiben.
Zum Inhalt: In der Märchen-GmbH ist Krisenstimmung; die Absatzzahlen für Märchen sind im Keller und es scheint, als wolle niemand mehr die angestaubten Geschichten von Schneewittchen, Aschenputtel und Co. lesen. Hexe Raffzahn, die Betriebsratsvorsitzende, erklärt, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Märchen wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Nun sind die verschiedenen Abteilungen gefragt, die Neuerungen umzusetzen und die lassen sich allerhand Kreatives einfallen. Während die Abteilung Aschenputtel ihr Märchen mit Hilfe von Produktplatzierungen erfolgreicher machen will, entscheiden sich der Wolf und die 7 Geißlein dafür ihre Sprache zu modernisieren. Die Abteilung Rotkäppchen denkt über Stellenabbau nach, was vor allem dem hungrigen Wolf entgegen zu kommen scheint, bei Schneewittchen wird wild mit Charaktereigenschaften experimentiert, so dass Schneewittchen plötzlich versuchen muss böse zu sein, und bei Dornröschen zanken sich die Feen darum die Hauptrolle zu übernehmen. Die Rahmenhandlung rund um Leni und ihre Oma führt den Zuschauern vor Augen, dass moderne Kommunikationsmittel nicht immer die beste Wahl sind und dass nichts die gemeinsam verbrachte Zeit beim persönlichen Vorlesen ersetzen kann.
Der Theater-AG des Illtal-Gymnasiums ist es gelungen, diese Botschaft weiterzugeben. Die 17 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 10 zeigten, dass sich die anstrengende Probenarbeit gelohnt hat und glänzten mit hervorragender Textkenntnis und ausdrucksstarkem Spiel. Das Schönste am Theaterspiel ist der Applaus, den die Schüler am Ende verdientermaßen genießen konnten, so dass alle stolz und zufrieden die Bühne verlassen haben. Das Publikum zeigte sich begeistert und lobte die Leistung der Nachwuchs-Schauspieler in den höchsten Tönen. Die drei AG-Leiterinnen, Anne, Altmeyer, Sarah Bauer und Luisa Österreicher, durften beobachten, wie ihr Team noch einmal eine enorme Leistungssteigerung abrufen konnte, nicht zuletzt motiviert durch professionelle Licht- und Toneffekte.
Damit ist der Weg geebnet für eine erfolgreiche Zukunft des Theaters am Illtal-Gymnasium. Gerade Theater bietet jungen Menschen die Möglichkeit Dinge auszuprobieren, Perspektiven zu wechseln und sich selbst auf eine ganz neue Weise zu erfahren.
Es spielten mit: Franziska Fiedler (Rotkäppchens Oma und Geißleinmama), Zoé Schmitt (Königin und Geißlein Anna), Alisa Bollinger, Charlotte Schwarz, Mona Weis, Jonas Kunz und Lasse Natter (Geißlein und Zwerge), Sara Leidinger (Rotkäppchens Mutter und Schneewittchen), Bastian Klesen (Wolf), Brooke Cooper (Stiefmutter von Aschenputtel und Schneewittchen), Leonie Schmermer (Dornröschen und Stiefschwester), Hannah Raber (Stiefschwester), Samael Schaaf (Prinz und Chefzwerg), Hannah Dörr (Max Mustermann und Rotkäppchen), Anni Maas (gute Fee), Anna Vera Miller (böse Fee), Helena Jung (Lenis Mutter und Aschenputtel), Hannah Rotfuchs (Lenis Oma und Hexe Lilly), Milena Reddich (Potz), Lena Schäfer (Blitz), Mia-Louise Ludigs (Leni und Rumpelstilzchen), Lenya Baltes (Hexe Raffzahn)
Ein besonderer Dank geht an Jan Busch und Mirko Trappmann, die während der Aufführung für einen reibungslosen Ablauf sorgten und mit Licht- und Toneffekten das Theaterstück aufwerteten. Ebenso an den Förderverein, ohne dessen finanziellen Beitrag all dies nicht umsetzbar gewesen wäre. Auch an Frau Bähr ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung als Souffleuse. Hervorheben möchten wir nicht zuletzt die Mühe und Arbeit, die Herr Fuchs in die Vorbereitung dieses Abends steckte. Allen noch einmal ein großes Dankeschön. (Bauer)