Wortgewandt und kompetent – IGI debattiert

Wortgewandt und kompetent – mit diesen beiden Adjektiven lassen sich die Leistungen unserer beiden Teilnehmer bei der Bundesqualifikation „Jugend debattiert“ ganz treffend zusammenfassen.
Vom 15.-17.6.2017 durften Justin Gesellchen (9b1), zweitplaziert in der Jahrgangsstufe 1, und Niklas Wolf (KOC11), Landessieger der Sekundarstufe II, das Illtal-Gymnasium und das Saarland auf dem Bundesentscheid „Jugend debattiert“ in Berlin vertreten.
Der Weg dorthin war weit, anstrengend und anspruchsvoll: Jeweils drei Themen bereiteten die Schüler für die Wettbewerbe auf Schul-, Regional- und Landesebene vor. Am 6. April war es dann gewiss: Die Qualifikation für Berlin war geschafft, Justin und Niklas qualifizierten sich mit 32 Schülern ihrer Altersgruppe – aus ursprünglich 200 000 Teilnehmern – zum Bundeswettbewerb. Es folgte eine intensive Zeit der Vorbereitung. Da „Jugend debattiert“ unter keiner geringeren Schirmherrschaft als der des Bundespräsidenten steht und die großen Bildungsstiftungen (Hertie, Mercator, Robert Bosch, Heinz Nixdorf) den Wettbewerb unterstützen, werden die Landessieger auch entsprechend gefördert: Auf dem Landessiegerseminar wurden sie von professionellen Rhetorikcoaches auf Burg Rothenfels bei Würzburg gezielt trainiert.

Vergangenen Donnerstag war es dann soweit: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin…
Allein die Teilnahme auf Bundesebene war für Schüler und begleitende Lehrer ein Highlight. Justin durfte in den Qualifikationsdebatten zu den Themen „Sollen Haschisch und Marihuana auch in Deutschland legalisiert werden?“ und „Soll die Möglichkeit der Wiederwahl des Bundeskanzlers begrenzt werden?“ antreten und konnte insbesondere in der zweiten Debatte mit guten Argumenten und hervorragender Sachkenntnis überzeugen. Er selbst zeigte sich im Anschluss höchst zufrieden, wenngleich er überrascht feststellen musste: „Ich habe doch tatsächlich Frau Merkel gleich zweimal gelobt.“
Für Niklas Wolf ging es in den Qualifikationsrunden um die Themen: „Soll in Deutschland ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden?“ und „Sollen in der öffentlichen Kommunikation soziale Bots eingesetzt werden?“. Bei beiden Debatten glänzte Niklas mit seiner Gesprächsfähigkeit und Sachkompetenz. Nach der ersten – thematisch anspruchsvollen Debatte – jubelte die saarländische Delegation angesichts der großartigen rhetorischen und fachlichen Leistung. Mit präzisen Aussagen, ausgereiften Argumenten und einer unschlagbaren Technik, an seine Mitdebattanten anzuknüpfen, überzeugte er nicht bloß die mitgereisten Fans, seine „peinlich stolzen“ Lehrer, sondern auch Alumni des Jugend-debattiert-Netzwerks.
Eine herausragende Sachkenntnis bewies er auch in der zweiten Debatte, in der er zunächst einmal seine Mitdebattanten aufklärte, was ein social bot ist, und im Anschluss auch der Jury hinsichtlich der Abgrenzung von Chatbots und social bots eine kleine „Nachhilfestunde“ gab.
Dass es am Ende weder für Justin noch für Niklas für einen Platz auf der Finalbühne am Samstag reichte, ist schade, aber auf Bundesebene auch keine Niederlage. Für uns waren beide Sieger! Ein kleiner Trost blieb den beiden: Sie konnten den Freitagabend fürs Grillfest und eine gute Zeit mit den Mitstreitern anderer Bundesländer nutzen.

Justin wird im kommenden Jahr für eine Runde pausieren und sich aufs Jurieren und Trainieren des IGI-Nachwuchses konzentrieren. In zwei Jahren startet er dann in der Sekundarstufe II. „Nochmals auf den Bundeswettbewerb nach Berlin zu fahren; schön wäre es, unter die Top 6 und damit ins Alumni-Programm zu kommen; ansonsten auf jeden Fall am IGI den Nachwuchs im Debattieren in den nächsten Jahren, gerne auch nach Abitur, zu unterstützen“, formuliert er selbst seine Ziele für die Zukunft.
Für Niklas war diese Teilnahme die letzte. Auf die Frage, was sein bester Moment im Wettbewerb gewesen sei, antwortete er: „Das Musik machen mit anderen Teilnehmern auf dem Landessiegerseminar“. Niklas schreibt mit seiner zweiten Teilnahme auf Bundesebene – in beiden Altersgruppen fuhr er als Landessieger nach Berlin – IGI-Geschichte, denn das gab es in 10 Jahren „Jugend debattiert“ am Illtal-Gymnasium noch nicht. Auf die Frage, was am Ende von vier Jahren „Jugend debattiert“ bleibt, meint er: „Ich könnte sagen: Meine rhetorischen Kompetenzen haben sich enorm gesteigert, aber wie würde das klingen. Tatsächlich bleibt die Erinnerung an eine gute Zeit mit viel Spaß, bleiben neue Freunde quer durch Deutschland und noch mehr Liebe zu reden, reden, reden.“

Wir gratulieren an dieser Stelle nochmals beiden zu hervorragenden Debatten.

Artikel: Karina Scherer

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